Als 201. Energiestadt der Schweiz und zweite Energiestadt im Kanton Schwyz hat der Bezirk Küssnacht 2009 das Label Energiestadt erhalten. Das Label zertifiziert Gemeinden, die sich kontinuierlich für die effiziente Nutzung von Energie, für Klimaschutz, erneuerbare Energien und umweltverträgliche Mobilität einsetzen. Weil die Entwicklung in diesen Bereichen rasant voranschreitet, ist die Zertifizierung befristet: Alle vier Jahre kontrolliert der Trägerverein Energiestadt mit einem sogenannten Re-Audit, ob die Gemeinde die Vorgaben für die Auszeichnung noch erfüllt.
Entwicklung der Energiestadt Küssnacht:
Jahr | Status | Bewertung |
---|---|---|
2009 | Zertifizierungsaudit | 53.0 % |
2014 | 1. Label-Erneuerung | 60.1 % |
2019 | 2. Label-Erneuerung | 73.7 % |
2023 | 3. Label-Erneuerung | 75.1 % |
Der Bezirk Küssnacht zeigt mit seinem Energieleitbild, dass er an morgen denkt, und Vorreiter ist für eine innovative Energiepolitik. Er ist sich seiner Vorbildrolle bewusst, setzt sich für eine nachhaltige Energieversorgung und Energienutzung ein und verfolgt die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft.
Der energie- und klimapolitische Handlungsspielraum des Bezirks ist im Energiestadt-Katalog in sechs Bereiche und einen optionalen siebten Bereich unterteilt. Der Bezirk wird dabei immer über alle Massnahmen und Bereiche hinweg beurteilt.
Im ersten Kapitel geht es um die grundsätzliche Strategie und Zukunftsplanung des Bezirks: Welches sind die Konzepte zu Energie- und Klimarelevanten Themen? Ist die Energie- und Klimastrategie auch in der Raumplanung des Bezirks integriert? Konkret soll der Bezirk über ein verbindliches Leitbild mit ambitionierten Zielen für eine Energie-, Klima- und Verkehrspolitik verfügen. Dieses wird mit verschiedenen Planungsinstrumenten konkretisiert. Zusätzlich wird auch der Erfolg dieser Massnahmen regelmässig gemessen und beurteilt. Hier erfüllt der Bezirk aktuell 71.9% der möglichen Punkte.
Hier werden bezirkseigenen Gebäude und Infrastruktur-Anlagen beurteilt. Regelmässige Messungen im Betrieb zeigen, wie weit Energieeffizienz, einen minimalen Energieverbrauch und CO2-Ausstoss, kurz einen vorbildlichen und schonenden Umgang mit Ressourcen erreicht wird. Dazu wird jährlich eine sogenannte «Energiebuchhaltung» für sämtlichen Verbrauch an Wärme, Strom und Wasser geführt. Diese dient dem Bezirk zur Steuerung des laufenden Betriebs und somit auch für Anpassungen (z.B. Gebäude-Sanierungen oder auch Betriebsoptimierungen). Beobachtet werden u.a. der Energieverbrauch für Raumwärme, Warmwasser und Strom, wieviel davon mit erneuerbaren Energieträgern erzeugt wird oder auch der Wasserverbrauch in Gebäuden und öffentlichen Brunnen. In diesem Kapitel erreicht der Bezirk momentan 78.1% der möglichen Punkte.
Dieses Kapitel beschäftigt sich u.a. mit dem Anteil erneuerbarer Energie in der Stromproduktion aber auch in der leitungsgebundenen Wärme- und Kältelieferung (Nah- und Fernwärmenetze) für den gesamten Bezirk. Es wird zudem beurteilt, wie weit die Energieplanung die Nutzung von erneuerbaren Energien, Abwärme und Umweltwärme mit Einzelanlagen unterstützt, wie energieeffizient die Aufbereitung von Trinkwasser erfolgt und ob Regenwassernutzung gefördert wird. Ausserdem wird darauf geachtet, wie ökologisch und klimafreundlich der Bezirk Grün- und Freiflächen bewirtschaftet, ob Abwasser energetisch genutzt und energieeffizient aufbereitet wird und ob der Abfall effizient bewirtschaftet und wo möglich energetisch optimal genutzt wird. Der Bezirk erhielt hier 84.3% der möglichen Punkte.
Im Kapitel Mobilität wird der bezirkseigene Fuhrpark, der effiziente Einsatz der Fahrzeuge sowie das Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden des Bezirks überprüft. Ausserdem wird die Parkplatzinfrastruktur und -bewirtschaftung in Bezug auf die Förderung einer nachhaltigen Mobilität sowie das Temporegime in Bezug auf die Unterstützung von Velo- und Fussverkehr wie auch die Sicherheit und Lebensqualität beurteilt. Fusswege sollen sicher und attraktiv, die Infrastruktur für den Veloverkehr sowie das Angebot des öffentlichen Verkehrs sollen flächendeckend zufriedenstellend sein. Der Bezirk erreicht bei diesem Thema 69.9% der möglichen Punkte.
Hier werden die finanziellen und personellen Ressourcen für die Umsetzung der Energie- und Klimapolitik sowie die interne Kommunikation unter die Lupe genommen. Ebenfalls relevant sind die Weiterbildung und Sensibilisierung der Bezirksmitarbeitenden und auch die ökologische Beschaffung. Der Trägerverein Energiestadt stellt dazu den sogenannten Beschaffungsstandard zur Verfügung. Die Anwendung dieses Standards hat der Bezirk in seinem Energieleitbild verankert. In diesem Kapitel erfüllt der Bezirk momentan 78.6% der möglichen Punkte.
Über die vorhandenen Kommunikationskanäle und durch öffentliche Anlässe informiert der Bezirk die Bevölkerung über aktuelle Themen im Energie- und Klimabereich. Der Bezirk soll eine Vorbildrolle einnehmen und eine Beratungs- und Informationsstelle für Energie-, Klima- oder Mobilitätsfragen zur Verfügung stellen. Hier wird der Bezirk aktiv durch die Energieberater Küssnacht unterstützt. Über ein Förderprogramm können auch private Projekte im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien gefördert werden. Auch die Zusammenarbeit mit diversen Akteuren wie Nachbarsgemeinden, Kanton, Bund, Schulen, Industrie, Gewerbe, Forst- und Landwirtschaft, sowie Investoren und Hauseigentümer wird in diesem Kapitel beurteilt. Der Bezirk erhielt hier 71% der möglichen Punkte.
www.energiestadt.info
www.energie-zentralschweiz.ch
www.sz.ch/energie